Wenn die Sauna zur Abstellkammer wird
Der Hausverkauf war abgewickelt, die Schüsselübergabe für die nächste Woche geplant und der Auszug fast geschafft, als alles schiefging. Bis zum frühen Abend hatte ein Mann im Keller seines bisherigen Zuhauses letzte Umzugskisten gepackt. Etwa zwei Stunden nachdem er das Haus verlassen hatte, alarmierten Nachbarn die Feuerwehr, als sie Brandrauch bemerkten, der aus der Doppelhaushälfte quoll.
Die Einsatzkräfte konnten die Flammen auf den Keller begrenzen, doch das gesamte Gebäude wurde durch Ruß und Rauchgaskondensate stark verunreinigt. Die Suche nach der Brandursache führte den beauftragten IFS-Gutachter in einen Kellerraum, in dem sich eine Saunakabine befunden hatte. Die Holzbauteile waren zu Brandschutt geworden. Im Kontrast zu den rußgeschwärzten Wänden war der Bereich hinter der nicht mehr vorhandenen Sauna weißgebrannt. Das heißt, der Ruß war durch die intensive Flammeneinwirkung verbrannt. Es zeichnete sich ein Brandtrichter ab, der am Aufstellplatz des Saunaofens fußte. Auch am Ofen selbst fand der Gutachter aussagekräftige Spuren: An einem der vier Heizstäbe klebten graue Anhaftungen. An dieser Stelle muss etwas auf dem Ofen gelegen haben. Ein Teil der Saunasteine war ebenfalls mit diesen Anhaftungen bedeckt.
Bei der Untersuchung konnte der Gutachter einen technischen Defekt an den Installationen im Raum und an der Sauna ausschließen. Das Spurenbild belegte eine typische Brandursache, auf die das IFS häufig trifft: Etwas Brennbares hatte auf dem Saunaofen gelegen, der aus Versehen und unbemerkt eingeschaltet wurde.



Die Sauna war etwa 20 Jahre alt und bereits seit Jahren nicht mehr benutzt worden, erklärte der Eigentümer. Auch das passt zu einem charakteristischen Bild, das die Brandursachenermittler des IFS immer wieder sehen: Mit der Zeit wird die Sauna zur Abstellkammer. Moderne Saunaöfen sind mit Sensoren ausgestattet und schalten ab, wenn etwas auf dem Ofen liegt. Doch die meisten Öfen, die heute installiert sind, haben diese Sicherheitseinrichtung noch nicht. Darum sollte es generell tabu sein, etwas auf den Saunaofen zu legen. Wenn sie eine lange Zeit nicht genutzt oder gar als Lagerraum gebraucht wird, sollte die Sauna spannungsfrei geschaltet werden. Im hier geschilderten Fall lag der letzte Saunagang sieben Jahre zurück. Da hätte es sich auf jeden Fall gelohnt, die Sicherung auszuschalten.
Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V.
Schäden wie dieser werden auf der Internetseite des IFS www.ifs-ev.org regelmäßig veröffentlicht.