In einem neu gebauten Hochschulgebäude kam es knapp drei Monate nach der Inbetriebnahme zum Leitungswasserschaden an einem Wasserspender. Eine Verbindung innerhalb des Zulaufs hatte sich gelöst.
Bei dem Wasserspender handelte es sich um ein vandalismussicheres Gerät aus den USA. Auch der Kunststoffschlauch aus Polypropylen, über den der Wasserspender an das Eckventil angeschlossen war, stammte von einem US-amerikanischen Hersteller. Das Eckventil und die Klemmringverschraubung waren Produkte für den deutschen Markt.
Als der beauftragte IFS-Gutachter die Schadenstelle untersuchte, war die undichte Verbindung bereits ausgetauscht worden. Die ursprünglichen Verbindungskomponenten waren nicht mehr vorhanden, doch der Gutachter konnte den Schlauch und das Eckventil für eine Laboruntersuchung asservieren. Außerdem nahm er zum Vergleich den Anschlussschlauch samt der darauf vorhandenen Verbindungskomponenten von einem zweiten Wasserspender mit, an dem die Verbindung noch intakt war.
Sowohl zu dem Schlauch als auch zu dem Eckventil gehört jeweils eine Reihe von Kleinteilen, mit denen sich die dafür vorgesehenen Verbindungen erstellen lassen. Bei dem Anschluss des Vergleichsschlauchs waren die Teile so kombiniert worden, dass der zu dem Schlauch gehörende Schneidring beidseitig in den Rohrwerkstoff eingeschnitten hatte. Hier wurden ein Klemm- und ein Druckring verwendet, durch die der aufgepresste Schneidring in der Verbindung fixiert wurde.
Den Spuren auf dem herausgerutschten Schlauch zufolge wurde an der gelösten Verbindung lediglich der Schneidring verwendet. Bilder, die jemand direkt nach der Schadenfeststellung aufgenommen hatte, bestätigten das. Ohne die übrigen Komponenten war aber trotz festen Anziehens zu viel Spiel zwischen dem Eckventil und dem Überwurf. Der Ring wurde nur einseitig und nicht kräftig in das Schlauchmaterial gedrückt. Diese Verbindung hat den gewöhnlichen Belastungen im Betrieb nicht lange standgehalten.
Wie lange die Vergleichsverbindung noch gehalten hätte, ist unklar. Weder vom Schlauchhersteller noch vom Eckventilhersteller waren Verbindungen mit den jeweils anderen Komponenten vorgesehen, geschweige denn freigegeben.
Beide Verbindungen sind entgegen den Herstellervorgaben montiert gewesen. Dieser Montagefehler hätte sich vermeiden lassen, wenn z. B. ein passender Übergangsverbinder verwendet worden wäre.
Leider kommt es immer wieder zu Schäden in Verbindung mit exotischen Bauteilen, deren Handhabung und Montage für den jeweiligen Monteur Neuland sind. Dies sollte stets bei der Auswahl solcher Komponenten berücksichtigt werden.
Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V.
Schäden wie dieser werden auf der Internetseite des IFS www.ifs-ev.org regelmäßig veröffentlicht.